Einen wunderschönen guten Abend,
ich bin ja bekanntlich ein großer Thriller-Fan, sowohl in Büchern als auch in Hörbüchern. Ich kann Thriller - Hörbücher ja fast noch besser hören als Fantasy und alle anderen Genre.
Hörbücher auf dem Weg zur Arbeit und zurück sind auch eine gute Möglichkeit noch mehr Geschichten kennen zu lernen, für die Zeit nicht ausreicht um sie zu lesen.
In den letzten Tagen begleitet mich "The Woman in the window" von A.J.Finn im Auto.
**** Worum geht´s? ****
Anna Fox ist Kinderpsychologin und lebt ganz alleine in einem riesigen Stadthaus in New York City - und hat seit fast einem ganzen Jahr ihr Haus nicht mehr verlassen. Sie leidet unter Agoraphobie und nimmt am normalen Leben nur das Fensterglas teil - sie beobachtet ihre Nachbarn, trinkt viel zu viel Alkohol, treibt sich im Internet herum.
Bis die Russels nebenan einziehen und Anna an ihr altes Leben erinnern. Deutlich wird dies vor allem, als Jane Russel (die Mutter) Anna besucht und die beiden freundschaftliche Bande knüpfen.
Eines Abends beobachtet Anna ein schreckliches Verbrechen im Haus der Russels. Sie kann das Haus nicht verlassen und als sie es doch versucht, wird sie nach wenigen Schritten ohnmächtig.
Als sie wieder zu sich kommt, will ich niemand glauben, dass sie ein Verbrechen beobachtet hat...
**** Rezension ****
A.J. Finns Sprachstil ist wortgewaltig, das ist das erste was mir zu dieser Geschichte einfällt. Die ganze Handlung ist voller kleiner, liebevoller Details, die einen direkt zu Anna Fox ins Haus befördern. Man kann sich quasi einen Plan ihres Hauses im Kopf malen und schon nach den ersten Kapiteln hat man das Gefühl, dass man sich blind in diesem Haus bewegen könnte.
Ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass mich diese Detailreiche beim selber Lesen wahrscheinlich irgendwann gestört hätte, aber Nina Kunzendorf liest die Geschichte von Anna Fox, der Frau im Fenster so genial, dass man jedes einzelne Wort aufsaugt und in sich aufnimmt.
In der ersten Hälfte des Buches werden wir in Annas Welt eingeführt, lernen ihre Geschichte kennen, ihre Krankheit, die Menschen, die sie umgeben. Durch die vielen Details machen die Figuren unglaublich echt, alle handeln glaubwürdig und absolut nachvollziehbar. Selbst das Krankheitsbild der Agoraphobie wird mit viel Sensibilität und viel Fachwissen so gut dargestellt, dass man Annas Ängste fast selber spüren kann.
Dann tauchen die neuen Nachbarn auf und Annas Leben gerät (erneut) aus dem Tritt.
Eine richtige Wendung erfährt die Geschichte mit dem Verbrechen, das Anna im Haus ihrer Nachbarn beobachtet. Ab diesem Zeitpunkt fiebert man mit der Proagonistin mit, man sitzt gebannt vor dem CD-Player und wartet darauf, dass sich die Situation auflöst.
Die Spannung, die die Geschichte unterschwellig begleitet steigt immer mehr an und lässt einen nicht mehr los.
**** Fazit ****
Eine Geschichte, die mich als Hörbuch wahrscheinlich mehr fesseln konnte, als es das selber Lesen geschafft hätte, aber vor allem eine Geschichte, die es absolut wert ist, gelesen/ gehört zu werden.
Mittwoch, 30. Mai 2018
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