Donnerstag, 4. Januar 2018

Klassiker vs. Neuerscheinungen

Es ist Donnerstag und das bedeutet ab jetzt konsequent Zeit für "Reden über Bücher".  Passend zu meinem Beitrag gestern soll es heute um Klassiker und Neuerscheinungen gehen.
Manchmal habe ich in der Bücher - Internet - Welt das Gefühl, dass ich steinalt bin. Immer wieder stolpere ich über Sprache, Genres, etc, die mir vorher nicht bekannt waren, die aber so gebräuchlich zu sein scheinen, dass ich irgendwie die letzen vier Jahre in einer Blase gelebt haben muss (ich habe mich ja schon das ein oder andere Mal darüber ausgelassen.

Jetzt ist mir wieder etwas aufgefallen, oder besser gesagt, bewusst geworden. Die Buchbegeisterten die sich im Internet treffen und über Bücher reden, scheinen fast
ausnahmslos aktuelle Bücher oder Neuerscheinungen im Augenmerk zu haben. Werke aus der Vergangenheit (und damit meine ich eigentlich alles was mehr als fünf Jahre her ist) werden kaum berücksichtigt und finden auch keinen / kaum Anklang.

Ist es heutzutage so wichtig, sich nur über die Neuerscheinungen zu unterhalten Ja, ich verstehe dass sich die ganze Bücherwelt sehr verändert hat. Selfpublisher und Kleinverlage sind bestimmt auch darauf angewiesen, dass die Neuerscheinungen in den Fokus rücken um Erfolge zu erzielen. Das will ich gar nicht schmälern , denn es ist toll dass die Vielfalt heutzutage so groß ist. Für jedes Interesse gibt es eine Nische in der man gute Literatur finden kann.
Aber abseits vom Bloggen, vom Vorstellen neuer Autoren und Verlage, warum lese junge Menschen, die gerne lesen, vor allem neue Bücher?
Und ich rede nicht vom Genre "realistische Literatur", denn der Alltag verschiebt sich natürlich mit den Generationen. Aber auch bei Fantasyempfehlungen wir über "Herr der Ringe" oder "Nebel von Avalon" oft hinweg gelesen. Dass "1984" wahrscheinlich DIE Dystopie schlechthin ist, ist kaum bekannt und bei einer Unterhaltung über Literatur mit expliziter Gewaltdarstellung wird die Nennung von "Clockwork Orange" ignoriert.


In meiner Jugend kam man um diese Werke nicht drum herum (und auch da hatten diese Werke schon einige Jahre auf dem Buckel!). Gefielen einem diese Empfehlungen suchte man weiter in den entsprechenden Genres.

Ich frage mich woher diese Verschiebung kommt? Liegt es am (momentan) fehlenden Hype? Schrecken alte, nicht wirklich hübsche Cover ab? Muss erst eine Fernsehserie entstehen, damit der Bekanntheitsgrad wieder ansteigt (hat bei "Game of Thrones" ja wunderbar funktioniert).

So ganz genau weiß ich auch nicht, was ich damit sagen will. Ich will keinen Hype um bereits lang existierende Bücher, eigentlich will ich nur, dass auch "alte" Bücher eine Chance, vor allem bei jüngerem Publikum, bekommen.
Denn genauso wie man viel verpasst, wenn man nichts Neues ausprobiert, so bleiben einem auch atemberaubende Welten vorenthalten, wenn man sich nicht auch mal an die Klassiker wagt.

Ein neues Zuhause ist gefunden

Einen wunderschönen guten Morgen, dieser Blog hat seine Koffer und Kisten und all die Rezensionen gepackt und ist umgezogen: Ihr findet ...