Einen wunderschönen guten Abend,
Vor einiger Zeit habe ich einige Verlage angeschrieben (ja, ich gebe zu, dass ich mich einfach ganz vermessen als Buchbloggerin vorgestellt habe und gefragt habe, ob ich Bücher aus den Programmen vorstellen darf).
Ziemlich schnell meldete sich der Rowohlt Verlag bei mir (vielen Dank dafür) und sicherte mir ein Rezensionsexemplar zu, über das ich mich sehr gefreut habe:
"Nicht direkt perfekt" von Nicole Jäger
**** Worum geht´s?"
Nicole Jäger erlangte in Deutschland als die "Fettlöserin" großen Bekanntheitsgrad, in dem sie davon erzählte, wie sie mehr als 100 kg abgenommen hat.
In "Nicht direkt perfekt" geht es jetzt ganz allgemein um all die schönen und nicht ganz so schönen Irrungen und Wirrungen des Frauseins - über Körper- und Selbstwertgefühl, über Männer, über Sex um alles was Weiblichkeit ausmacht.
**** Rezension Teil 1 ****
Ich möchte diese Rezension gerne in zwei Teile aufteilen (warum erkläre ich dann im zweiten Teil).
Zu allererst: Ich habe die "Fettlöserin" nicht gelesen, aber die Geschichte von Nicole Jäger in verschiedenen Medien verfolgt.
"Nicht direkt perfekt" ist in 21 Kapitel unterteilt, die zwar ansatzweise aufeinander aufbauen, aber immer ein eigenes Grundthema haben.
Der Schreibstil ist vor allem ein: ehrlich! Wenn ich die Sätze lese, fühle ich mich dabei, als würde die Autorin neben mir sitzen und mir all dies bei einer Tasse Kaffee oder besser bei einem Cocktail erzählen. Das führt zusätzlich zum Inhalt dazu, dass man sich als Leser direkt angesprochen fühlt und sich immer wieder in den Themen wiederfindet. Man ertappt sich selber immer wieder dabei, wie man beim Lesen immer wieder mit dem Kopf nickt.
Klar, es gibt immer wieder thematische Wiederholungen, die aber dem Lesevergnügen nicht im Wege stehen, im Gegenteil - sie unterstützen die Botschaften, die die Autorin vermitteln möchte.
**** Rezension Teil 2 ****
Nicole Jäger schreibt über die Wahrheit der Weiblichkeit einer dicken Frau - und genau das bin ich: eine dicke Frau! Nicht mehr so dick wie ich mal war, aber immer noch nicht so, wie die Werbung eine Frau gerne hätte.
Jetzt finde ich Nicole Jäger aber nicht nur deswegen gut, weil ich eine dicke Frau bin, sondern vor allem weil ich eine Frau bin und mich sehr gut mit den Aussagen von ihr identifizieren kann.
Das Buch "Nicht direkt perfekt" beinhaltet eine Wahrheit, die wir oft einfach nicht mehr erkennen. Eine Wahrheit, die zu schnell vergessen wird und sich hinter Schönheitsidealen und retuschierten Fotos versteckt: Ich bin ich - und das ist ok so.
Niemand kann jeden Tag zufrieden mit sich sein - muss man auch nicht. Problemzonen sind okay - aber man muss auch erkennen können, was gut an einem ist!
Ich habe unglaublich viele Stellen in dem Buch markiert, einfach weil ich so oft auf Sätze gestoßen bin, die mir aus dem Herzen gesprochen haben.
Wir alle sollten versuchen uns selber so viel positiver gegenüber zu stehen, aber gerade das ist unglaublich schwierig. Man selbst ist eben doch immer sein härtester Kritiker.
Deswegen möchte ich mit meinem Lieblingszitat aus dem Buch diese Rezension beenden und spreche eine eindeutige Empfehlung aus:
"Ich brauchte Drama, Taschentücher, Emotionen, Täler und Chaos, und ich musste die Erfahrung machen, dass das Leben manchmal ungerecht ist, dass ich manchmal verliere, manchmal gewinne, dass ich nicht immer alles bekomme, was ich will, und dass das vor allem daran lag, dass ich gar nicht wusste, was ich wollte.
Woher auch, wenn ich es nicht ausprobiere?"
P.S Ich hatte überlegt ein Foto von dem Buch alleine zu machen, mit Lightbox und Schnickschnack, aber ich wollte gerne mit aufs Foto - einfach weil ich das Buch so sehr mag. Ich bin "Nicht direkt perfekt!" - frisch geduscht, mit einem müden, juckenden (Heuschnupfen) Gesicht, nach sechs Stunden Unterricht und dann Geburtstag feiern im Zoo. Aber das bin ich und eigentlich mag ich mich auch so!
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